Drucken mit Anycubic Photon

Seit Kurzem besitze ich einen Anycubic Photon, einen SLA Drucker. Den Anycubic Photon gibt es schon eine Weile auf dem Markt. Mittlerweile gibt es auch schon einen Nachfolger Anycubic Photon S, der einige Verbesserungen mit sich bringt. Ich habe mich allerdings für das ältere Modell entschieden, auch deshalb, weil ich sehr günstig an ein gebrauchtes Gerät ran gekommen bin.



Auf das Unboxing und den Aufbau des Druckers werde ich in diesem Beitrag verzichten, da der Drucker schon unzählige Male in den Foren und auf YouTube vorgestellt wurde. Ich möchte in diesem Beitrag nur meine Vorgehensweise beim Drucken mit einem SLA-Drucker beschreiben.

Bevor man mit dem Drucken loslegt, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden.

Da hier Chemikalien, wie Resin und Isopropanol verwendet werden, sollte man unbedingt dafür sorgen, dass Augen, Hände und Atemwege geschützt sind. Eine Schutzbrille, Latex-Handschuhe und eine Atemschutzmaske sind Pflicht.

Folgendes sollte man für die Arbeit zur Hand haben:

Latex-Handschuhe (Pflicht), Schutzbrille (Pflicht), Atemschutzmaske (Pflicht), Papiertücher, Brillentücher, Isopropanol, Aceton, eine runde Kunststoffdose mit dichtem Deckel, einen feinen Sieb mit einem Trichter (oder man nimmt Einweg-Papierfilter), einen kleinen Fugenabzieher aus Silikon, einen Spachtel (in meinem Fall ein Japanspachtel), und eine Zahnbürste, um das gedruckte Objekt sauber machen zu können.

Für das sichere Arbeiten ist es auch wichtig, dass der Arbeitsplatz genug Platz hat, und ausreichend belüftet wird. Um den Tisch zu schützen, verwende ich sehr gerne diesen Schuhtablett oder auch Schuhatropfschale genannt. Wenn einen KiK in der Nähe hat, bekommt dort diese Wanne für 2,99 EUR.

Vorbereitung

Die Buildplate muss vor jedem Druck gereinigt werden. Dafür nehme ich gerne Aceton. Zwar kann man auch Isopropanol verwenden, jedoch ist das Aceton da deutlich aggressiver, und macht die Oberfläche der Buildplate richtig blank. Diese Reinigung ist sehr wichtig, damit das gedruckte Objekt an der Oberfläche haften bleibt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch den Platebond verwenden. Das ist eine Art Kleber, den man vor jedem Druck auf die Buildplate auftragen kann.

Das Display sollte sauber sein, deshalb immer vor dem Druck einmal mit dem Einweg-Brillentuch darüberwischen. Diese Tücher enthalten bereits Reinigungsflüssigkeit, und hinterlassen keine Kratzer. Alternativ kann auch ein Mikrofasertuch verwendet werden.

Die Wanne, oder auch Resin Tank genannt, muss ebenfalls sauber sein. Die FEP-Folie kann man ebenfalls mit einem Brillentuch reinigen. Man kann auch etwas Isopropanol hinzufügen, und mit dem Brillentuch oder Mikrofasertuch darüberwischen. Auf keinen Fall Aceton verwenden, dann ist die FEP-Folie hinüber und muss danach getauscht werden.

Falls der letzte Druck schon etwas länger zurück liegt, sollte man prüfen, ob die Buildplate immer noch richtig gelevelt ist. Aber auch nach mehrmaligem Druck sollte man es prüfen, da beim Entfernen von fertigen Druckobjekten die Buildplate sich eventuell verstellen kann.



Druckobjekt slicen

Bevor man mit dem Drucken losgeht, muss das Objekt für den Drucker vorbereitet werden. Der Drucker kann mit den fertigen STL-Dateien nichts anfangen, deshalb muss das zu druckende Teil mit einem Slicer in Maschinen-Code übersetzt werden. Photon bietet hierzu seinen eigenen Slicer an. Ich, persönlich, nutze sehr gerne ChiTuBox. Am Ende kann das Objekt als .photon-Datei auf den USB-Stick gespeichert werden. Für Anycubic Photon S wählt man .photons als Dateiendung aus.

Nach dem das Objekt in den Slicer geladen wurde, muss es genau analysiert werden. Analyse bedeutet, das Objekt so auf die Buildplate zu platzieren, und eventuell auch Supports so anbringen, sodass es sauber und mit einer guten Haftung gedruckt werden kann.

Reinigung des Druckers (danach)

Bei der Reinigung des Druckers sollte man unbedingt Latex-Handschuhe tragen.

Die Buildplate kann mit Isopropanol gereinigt werden. Ich verwende sehr gerne eine Sprühflasche, die ich mit Isopropanol gefüllt habe. So eine Sprühflasche gibt es z.B. bei Teddy für 1 EUR. Ein paar Spritzer auf die Buildplate und dann mit dem Tuch abwischen. Falls das Resin zwischen der Platte und der Halterung gelangte, sollte es aufgeschraubt werden.

Die Wanne muss zuerst entleert werden. Die Entleerung erfolgt mit Hilfe eines Trichters und des darin befindlichen Filters. Auf keinen Fall sollte das Resin ungefiltert in die Resin-Flasche gelangen, denn bei jedem Druck gibt es kleine Rückstände, die für spätere Drucke „verheerend“ sein können. Beim Entleeren kann das Resin von der FEP-Folie mit einem Fugenabzieher aus Silikon abgestreift werden. Damit verhindert man, dass die FEP-Folie Kratzer bekommt.

Nachdem die Wanne entleert wurde, kann der Rahmen mit Isopropanol eingesprüht, und mit den Papier-Tüchern abgewischt werden. Die FEP-Folie auch mit Isopropanol einsprühen, jedoch dann mit einem Brillen- oder Mikrofasertuch abwischen, um die Kratzer auf der FEP-Folie zu vermeiden.

Aufbewahrung von Resin im Resin Tank

Jedes Mal, wenn die Wanne entleert wird, geht ein Teil des Resins verloren, auch wenn es nur minimal ist. Wenn das Resin keinen UV-Licht-Strahlen ausgesetzt wird, kann es außerhalb der Flasche aufbewahrt werden, z.B. im Resin Tank. Es spricht also nichts dagegen, die Wanne mit dem Resin im Drucker zu belassen, für den späteren Druck. Allerdings, der strenge Geruch könnte sehr störend sein, wenn der Drucker in der Wohnung steht.

Die Lösung hierfür wäre, den Resin Tank, zusammen mit dem Resin, in einer passenden Kunststoffbox aufzubewahren. So bleibt auch der Geruch isoliert. Die Box muss natürlich Licht- und Luftdicht sein.

Als Anfänger habe ich am Anfang viele Fehler gemacht, viel Isopropanol, viele Latex-Handschuhe, und jede Menge Papier-Tücher verschwendet. Doch mit der Zeit wird man effizienter und sparsam, wenn man bestimmten Abläufen folgt 🙂

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